Diese eine Person

Warum machen wir uns immer wieder von anderen Menschen abhängig? Wie schaffen wir es unabhängige Individuen zu sein, wenn wir doch immer andere brauchen, die uns zu dem machen was wir sind? Die wir zu unserem vollkommenen Glück brauchen?

Vor nicht allzulanger Zeit ist mir wieder einmal bewusst geworden, dass es Menschen gibt, ohne die das Leben, mein Leben, einfach nicht das selbe ist. Mein ganzer Alltag baut sich auf diesen Personen auf. Im Grunde genommen ist das nichts schlimmes, ganz im Gegenteil. Doch fällt plötzlich einer dieser Personen weg, geht etwas zu Bruch. Alles fällt in sich zusammen. Es ist wie in einen Brunnen zu fallen, alles was noch zu sehen ist sind Wände und ein heller leuchtender Lichtschein weit oben, der unerreichbar scheint.

"In der Liebe eines anderen Menschen fühlen wir uns seltsam gestärkt, schöpferisch, glücklich; der andere wird zu unserem Glück notwendig, und daraus wachsen Abhängigkeit und Gebundenheit."
>>> Krishnamurti, Vollkommene Freiheit

Ja wir fühlen uns wohl in der Abhängigkeit. Wir binden uns bewusst an andere. Allein sind wir einsam! Doch sind wir deswegen zu zweit glücklich?
Die meisten werden es kennen...Du lernst jemand neues kennen  und versuchst nur das Beste von dir zu präsentieren. Fehler könnten abstoßend wirken. Also alles daran setzten, dieser Person zu gefallen. Oft auf Kosten unserer selbst. Unser ganzes Verhalten wird auf diese Person abgestimmt, Kompromisse werden eingegangen, Dinge die wir hassen gefallen uns plötzlich, kleine Macken des anderen sind auf einmal süß. Vorerst. Bis irgendwann der Punkt des erwachens kommt. Doch dann ist es meist zu spät. Ja uns stört dieses oder jenes, aber ganz ohne diese Person? Nein das geht nicht mehr...
Doch was ist wenn sich diese Person entscheidet, das sie ohne uns Leben kann. Das wir nicht notwendig für deren Glück sind?
Tja dann dreht sich diese Person um und geht. Unabhängig davon wie weit wir selbst von ihr abhängig sind. In diesem Moment stehen wir allein da, in den Trümmern unserer selbst. Verzweifelt, allein mit einem Leben das sinnlos geworden ist ohne den anderen. Ein Leben das nicht wie unser eigenes scheint. Kaum in der Lage nur an uns selbst zu denken, denn unser denken ist an jemand anderes gefesselt...